Mit Hopfenpower beim Teebeutelweitwurf

Eine Scheibe Holz sägten die Mannschaften ab – und versuchten möglichst nahe an diegeforderten 333 Gramm heranzukommen.

Dorfolympiade mit Rekordbeteiligung / Gelang dem TTC die Titelverteidigung?

Harbach. Wer mal in die Verlegenheit kommt, ein Stück Holz mit einem vorgegebenen Gewicht von einem dicken Ast absägen zu müssen, der sollte sich an den Ortsgemeinderat Harbach wenden: Die Ratsleute machten es am Samstag bei der Dorfolympiade vor. Als die Scheibe abgesägt war, drückte sie 335 Gramm. 333 Gramm waren gefordert. Chapeau! Mit fünfeinhalb Metern standen die Ratsleute auch beim Teebeutelweitwurf gut da, aber an den Wurf von Michael Hombach vom Team „Hopfenbrüder“ kam keiner heran: Er hatte den Teebeutel sechseinhalb Meter durch die Luft befördert, was er schmunzelnd kommentierte: „Das war Hopfenblütentee.“

Hobbyclub Harbach veranstaltet Wettbewerb

Bei der nun wieder ausgerichteten Dorfolympiade stand der Spaß auf dem Fußballplatz im Vordergrund. Zweimal hatte der Hobbyclub Harbach (HCH) den lustigen Wettbewerb am Samstag vor dem Hobbyfußballturnier veranstaltet. Die Durchführung von Letzterem war aufgrund des da noch laufenden Ligabetriebes noch nicht möglich. Die Dorfolympiade hat der HCH erstmals gemeinsam mit Feuerwehr und Tischtennisclub (TTC) auf die Beine gestellt. Der Erfolg für die Dorfgemeinschaft hatte sich schon vor dem Beginn eingestellt: Mit 15 Teams, darunter vier Kinderteams, wurde ein Rekord verbucht.

Alle hatten viel Spaß bei den lustigen Disziplinen, und schließlich wollten alle Punkte sammeln. So auch die „Die fantastischen Fünf“. Diese seien zwei Mal auf dem zweiten Platz gelandet, berichtete Teammitglied Pia Weber. „Zwei Mal Zweiter, heute Erster“, sagte Weber, die mit der Nachbarschaftstruppe gut gelaunt auf den Start wartete. Unabhängig von einer Platzierung sei es ein Gewinn, dass wieder etwas stattfinde, sagte Weber – und dürfte allen aus der Seele gesprochen haben.

15 Teams machen bei Dorfolympiade mit

15 Teams sei eine starke Resonanz, so auch Karsten Schulze. Bei den vorangegangenen Olympiaden war er als damaliger HCH-Vorsitzender nicht in einem Team aktiv. Das war diesmal möglich, denn: 2020 hatte er nach sechs Jahren das Amt an Kevin Bender weitergegeben. Und so war der Beigeordnete beim Ortsgemeinderat-Team dabei

Stiefelweitwurf, mit vier Leuten auf zwei Brettern laufen und Sackhüpfen galt es u. a. zu meistern. Eine Gaudi war es z. B., als zwei Spieler gemeinsam mit einem Trockentuch mit Wasser befüllte Luftballons durch die Luft warfen. Zwei auf Entfernung stehende Mitspieler sollten ihrerseits mit einem Tuch die Ballons auffangen. So sollten möglichst viel Ballons in einem Eimer landen.

Schließlich waren alle Spiele gespielt und die Platzierungen standen fest: Der TTC hat seinen ersten Platz von 2019 verteidigt. Die Mannschaft lag mit 108 Punkten klar vorne. Und „Die fantastischen Fünf“? Diese haben offenbar ein Abo auf ihren Platz bei der Dorfolympiade und kamen bei der dritten Auflage mit 97 Punkten wieder auf den zweiten Platz. „Die  Hopfenbrüder“ mit 85 Zählern wurden Dritter. Nur vier Punkte weniger hatte der Gemeinderat.  Bei den Kindern lagen „Die schlauen Füchse“ vorne, gefolgt von „Gossip Girls“, „Gangster-Gang“ und „Die vier Ausrufezeichen“.

„Eine gute Veranstaltung, das war ein erster Start“, bescheinigte Bürgermeister Andreas Buttgereit den Vereinen.  Sein Hobbyfußballturnier veranstaltet der HCH am Samstag, 9. Juli. Die zehn teilnehmenden Mannschaften stehen schon fest. Die Vorrunde wird um 8.30 Uhr angepfiffen.

Simone Löcherbach verabschiedet

Harbach. Simone Löcherbach hat ihr Heimatdorf Harbach verlassen und lebt nun in Schönstein. Damit endete nun auch ihre Zeit als 1. Ortsbeigeordnete und Ratsfrau. Die Nachfolge war schon bei einer vorherigen Ratssitzung geklärt worden, Löcherbach wurde jetzt im Gremium von Ortsbürgermeister Andreas Buttgereit verabschiedet.

Im Jahr 2009 war Löcherbach in den Gemeinderat gewählt worden. „Du hast dich gleich sehr engagiert im Jugend- und Kulturausschuss eingebracht“, hob Buttgereit hervor. In der Kinder- und Jugendarbeit habe sich die heute 40-Jährige „starkgemacht“. Exemplarisch erinnerte er an die Übernachtungen der Dorfkinder im Bürgerhaus. Der Ortschef stellte heraus, dass er froh sei, eine Frau mit so viel pädagogischem Verständnis an seiner Seite gehabt zu haben.

Simone Löcherbach, von Haus aus Lehrerin und inzwischen Rektorin des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums Betzdorf, wurde 2014 zur 1. Ortsbeigeordneten gewählt, was nach der Kommunalwahl 2019 bestätigt wurde. Mit Karsten Schulze – nun neuer 2. Ortsbeigeordneter – gestaltete sie die Homepage von Harbach. Bei der bislang letzten Kommunalwahl 2019 habe Löcherbach die meisten Stimmen erhalten, merkte Buttgereit an. Gemeinsam mit der damaligen 2. und jetzt 1. Beigeordneten, Sonja Zart, sei man ein gutes Team gewesen: „Es war eine schöne Zeit, wir werden dich vermissen.“

Man habe super gemeinsam gearbeitet und viel gemacht, bilanzierte Löcherbach. „Mit dem Gemeinderat haben wir zusammen sehr konstruktiv gearbeitet.“ Auch die komplette Neugestaltung der Spielplätze in Harbach und Hinhausen erwähnte sie: „Es hat mir sehr viel Freude gemacht. Jetzt sind die Wege andere.“ Auch aus ihrer Sicht „war es eine tolle Zeit“.

Martinswecken

Hallo Kinder, im Dorf hält sich das Gerücht, dass ihr in diesem Jahr keine Martinswecken bekommt.

Dies ist nicht richtig!

Alle Kinder bis einschließlich 12 Jahren erhalten von der Gemeinde einen Martinswecken. Diese Wecken werden von der Gemeinde jedem Kind nach Hause gebracht. Es tut uns leid, dass wir die Wecken nicht am Feuer verteilen können, aber Corona ist einfach immer noch ein großes Problem für uns. Wir sind in diesem Fall um eure Sicherheit besorgt und werden euch deshalb die Wecken nach Hause bringen.

Wir hoffen auf euer Verständnis und auch darauf, dass wir im nächsten Jahr wieder alles machen können wie früher.

Viele Grüße und bleibt alle Gesund
euer Bürgermeister

Andreas Buttgereit

Buttgereit: „Ich bin mal wieder stolz auf meine Ortsgemeinde.“

Rai ■ Rechtzeitig für die vermutlich letzten schönen Wochen des Jahres haben die Kinder den neuen Spielplatz in Hinhausen in Beschlag genommen und auf seine Funktionstüchtigkeit getestet: Die Freude bei ihnen war groß – ebenso bei den fleißigen Helfern. Seit Mitte Mai hatten sie eine tolle Spiellandschaft aus dem Boden gestampft. Freitags und samstags waren die letzten Arbeiten ausgeführt worden. Vor dem Spielplatz wurde Schotter angeschüttet. Eine Tonne Rundkies, der in Hinhausen übrig geblieben war, wurde an den Spielplatz Harbach als Fallschutz gekarrt. In einer Gemeinschaftsaktion des Dorfes war hier 2018 alles neu gestaltet worden.

Ein Fest zur Eröffnung gab es am Samstag nicht, lediglich ein Band wurde symbolisch zerschnitten. Die einjährige Emily war das erste Kind, das mit Familie herbeikam. Mit strahlenden Augen warteten alle darauf, das auszuprobieren, was für sie geschaffen worden war. Eltern, Vereins- und Ratsmitglieder hatten in Hinhausen mit angepackt, 950 ehrenamtliche Stunden sind erbracht worden, so Konrad Jung. Er hielt die organisatorischen Fäden für den Bau zusammen. „Ohne Konrad Jung und mit Unterstützung von Karsten Schulze gäbe es den Spielplatz nicht“, würdigte Ortsbürgermeister Andreas Buttgereit das Wirken der Ratsmitglieder: „Ich bin mal wieder stolz auf meine Ortsgemeinde, wie alle mitgemacht haben.“

Die Kommune hatte die Spielgeräte im Gegenwert von 35 000 Euro sowie Baumaterial angeschafft. Mittel kamen auch aus dem Investitionsstock des Landes. „Ohne Eigenleistungen hätten wir es nicht geschafft“, sagte Schulze. Mütter der Krabbelgruppe hatten nun noch die Spielgeräte abgewaschen, damit alles zur Eröffnung strahlte. Alle bedauerten, dass zur Einweihung kein Fest möglich war. Das soll mit einem Spielplatzfest später nachgeholt werden, ebenso eine Feier für die Helfer. Diese hatten am Samstag noch alle Schrauben kontrolliert, obwohl man bei der TÜV-Abnahme bereits die Note 1a bekommen hatte. Ganz fertig sind die Arbeiten noch nicht. Es wird noch ein 4,5 mal 3 Meter großer Unterstand für die Sitzgruppe aufgebaut. Für Fundamente und Montage sind zwei Arbeitseinsätze kalkuliert. Aufgestellt wurde am Spielplatz ein Infokasten, ein weiterer kommt nach Locherhof, zwei ans Bürgerhaus für Kommune bzw. Vereine.

Während die Kinder kletterten und balancierten, auf Karussell, Rutsche oder Kleinkindlandschaft unterwegs waren, berichtete Buttgereit, dass die Glascontainer an der Buswende noch etwas versetzt werden. Die Anschüttung soll dauerhafter gestaltet werden.

Bericht SZ 31.08.2020 rai

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Ehrenamtliche Tatkraft schafft neuen Spielplatz

Klettern und Balancieren in Hinhausen / Ohne Engagement nicht möglich / Krustenbraten für die Helfer

Hinhausen. Da werden sich die Kinder freuen, wenn sie nach den Sommerferien den Spielplatz in Hinhausen auf seine Funktionsfähigkeit prüfen können. Beim Klettern und Balancieren. Seit Ende Mai laufen die Arbeiten für die Neugestaltung – und wie schon beim Gegenstück in Harbach mit einem enormen ehrenamtlichen Engagement.

Der Spielplatz im Ortsteil Hinhausen war in die Jahre gekommen. Nach einer TÜV-Prüfung war die Anlage seit Anfang des Jahres gesperrt. Ortsgemeinde, Ratsmitglieder, Eltern und viele Jugendlichen standen parat, um alles von Grund auf neu zu machen.

Den Tatendrang schränkten zunächst die Corona-Auflagen ein. Ende Mai wurde dann endlich losgelegt: alte Spielgeräte und Sitzgelegenheiten demontieren, Betonfundamente beseitigen. Jeden Freitag und Samstag gab es Arbeitseinsätze, so Ratsmitglied Karsten Schulze am Samstag beim Besuch der SZ. In der vergangenen Woche wurde bereits mittwochs und donnerstags geschafft. Die Fläche mit einem Gefälle um einen halben Meter musste auf Niveau gebracht werden. Am Freitag wurden 40 Tonnen Mutterboden verteilt.

Aber der Reihe nach: Alle Geräte wurden abgebaut. Nur die Hangrutsche blieb erhalten. Die Kommune schaffte Spielgeräte und erforderliches Material an, z.B. 40 Tonnen Rundkies als Fallschutz. Bevor die Fallschutzgrube bis zur Oberkante befüllt wurde, musste ausgeschachtet werden. Neue Betonfundamente wurden erstellt.

Auf diese kam das zentrale Spielgerät, das auf Klettern und Balancieren ausgelegt ist, wie der gesamte Spielplatz, berichtete Ratsmitglied Konrad Jung. Er ist federführend bei der Organisation. Und manches Werkzeug und Gerät stellte er bereit, lobte Schulze: „Wenn die Helfer da waren, war auch immer das erforderliche Material da, das ist Konrads Verdienst.“

An einem Samstag wurde das Spielgerät aufgebaut. Die zwei Türme kamen auf das Fundament, die weitere Elemente aus Holz, Edelstahl und pulverbeschichtetem Stahl wurden von den Ehrenamtlichen eingebaut, z.B. Rutsch- und Kletterstangen. Die Eigenleistung sei nur möglich, „weil wir alle Gerätschaften im Dorf haben, z.B. Bagger und Radlader“, betonte Schulze – und: „Weil alles bereitgestellt wird.“

Am Freitag wurde mit Radlader, Muskelkraft und Harke der Mutterboden verteilt und angewalzt. Zehn Kilogramm Rasensamen sollen dort nun sprießen, auch am Hang. Oberhalb davon war eine Mauer an einem neuen Weg gezogen worden, der an eine Hangrampe führt, die die Motorik fördern soll. Die Holzrampe auf den Fundamenten zu montieren, das sei Aufwand und Herausforderung gewesen, berichtete Schulze und verwies auf die Sicherheitsbestimmungen.

Gut kamen die Helfer voran, am Freitag und am Samstag, und beim Projekt selbst. Das, bilanzierten Schulze und Jung, liege daran, dass man 2017 bei der Neugestaltung des Spielplatzes in Harbach viele Erfahrungen gesammelt habe. Davon profitiere man nun beim erneuten ehrenamtlichen und tatkräftigen Arbeitseinsatz.

Den Helfern dankt Ortsbürgermeister Andreas Buttgereit. Die Kosten für das Material bezifferte er auf rund 50 000 Euro. Darin enthalten: 35 000 Euro für die Spielgeräte. Hierzu zählen Federtier, Schaukel, Karussell, Balancierseile und ein Spielgerät für die Allerjüngsten. Die Kosten bezuschusst das Land mit ca. 40 Prozent, so Buttgereit. Nur ob der Förderung sowie der Ersparnisse aufgrund der Eigenleistungen an beiden Anlagen habe man das Projekt angehen können, hieß es.

Am Samstag gingen die Arbeiten weiter: Es wurden Stützsteine zwischen Spiel- und Vorplatz gesetzt. Diese Fläche soll gepflastert werden. Es soll hier ein Holzunterstand gezimmert werden, mit Sitzgelegenheit und Tisch für Eltern. Ein Zaun wird noch gesetzt, vorne und hinten zum Bachlauf.

Vier Wochenenden wird wohl noch bis zur Fertigstellung gearbeitet werden müssen, hieß es am Samstag bei der Mittagspause. Wie an allen Samstagen hatte die Ortsbeigeordnete Sonja Zart Essen gekocht, diesmal Krustenbraten. Parallel zu den ausstehenden Arbeiten, u.a. wird ein Karussell montiert, wird der Rasen sprießen. Nach den Ferien und der TÜV-Abnahme sollen die Kinder alles bespielen könne.

Und während bei dem Spielplatz in Harbach stärker der Fokus auf Kleinkindern liegt, entsteht in Hinhausen eine Anlage, die herausfordere, meinte Jung.

Text: Siegener Zeitung, 20.07.2020 – RAI
Fotos: Privat