Bericht und Foto SZ vom 04.02.2023

Sie vergiften, erschießen und erdrosseln Menschen: Familie Henk mordet am Wochenende auf der Theaterbühne.

Gum n Kaum war das letzte Stück beendet, begannen schon wieder die nächsten Proben des Flecker Wintertheaters: Am heutigen Samstag, 4. Februar, werden Liebhaber schwarzen Humors bei der Premiere der skurrilen Krimikomödie „Zum Henker mit den Henks“ (von Norman Robbins)voll auf ihre Kosten kommen. Auf garantierten Mordspaß können sich die Zuschauer im Vereinsheim Am Silberstern in Freudenberg freuen.

Schon das detailverliebte Bühnenbild verspricht Spannung pur. Das große Porträt des grimmig aussehenden Patriarchen der Familie Henk, der lodernde Kamin, ein Totenschädel im Regal und von Spinnweben eingehüllte Möbel: All das schafft eine düstere, aber auch geheimnisvolle Atmosphäre.

Perfide Morde der schrecklichsten Art, dabei völlig überzogen und dadurch skurril und mit viel Humor versehen, erwarten die Zuschauer. Auch die Figuren sind herrlich überdreht, überspitzt gespielt: Das soll man ihnen auch schon ansehen. Viele Rollen sind bei dieser Produktion doppelt besetzt.

Insgesamt elf Darsteller entführen das Publikum nach England ins Monument House, den Stammsitz der Familie Henk, von der noch vier Mitglieder leben. Das Haus steht am Rand eines Moores, was sich als äußerst praktisch erweist, da darin Leichen verschwinden müssen: Das Familientreffen der Henks läuft nämlich völlig aus dem Ruder!

Im Fokus des Stückes steht das Erbe der Familie Henk. Zur Testamentseröffnung haben der schleimige Anwalt Mortimer Crayle (Jens Benner) gemeinsam mit seiner Sekretärin Zoe Mapleton (Silke Junge-Unbehauen) die Familie eingeladen. Zusammen verfolgen sie den perfiden Plan, bis Mitternacht die übrigen vier noch lebenden Henks unter die Erde zu bringen. Schnell wird klar, dass dieser Plan nicht so einfach umzusetzen ist, denn die Familie Henk pflegt eine uralte, geheime Familientradition.

Seit vierhundert Jahren besteht das Tagesgeschäft der spezialisierten Verbrecher daraus, grausame Meuchelmorde zu begehen. Sie vergiften, erschießen und erdrosseln Menschen, als wäre das die normalste Sache der Welt. Kein Wunder also, dass sich irgendwann, ähnlich wie bei einem Abzählreim, die Leichen häufen. Auf der Suche nach der Wahrheit über den oder die Mörder, verdächtigt jeder jeden. „Das alles hat der Autor tatsächlich wie in einem Agatha-Christie-Roman angelegt“, mit Hinweisen, denen man nachgehen kann, erzählt Jens Benner, 1. Vorsitzender des Flecker Wintertheaters, im Gespräch.

Die Mitglieder der Erbengemeinschaft der Familie Henk scheiden also nach und nach aus dem Leben, und die Zuschauer werden die berechtigte Frage stellen: „Wer ist denn jetzt eigentlich der Mörder?“ Jens Benner warnt das Publikum vor: Die ganze Handlung sei völlig wirre und irre, eine Persiflage auf die alten Krimis. „Alle Klischees werden hier gnadenlos auf die Spitze getrieben“, verspricht der Vorsitzende.

Wer nun wen und auf welche Weise aus dem Weg schafft, wird natürlich nicht vorher verraten. Gemeinsam haben die Darsteller ein Ziel: „Der Zuschauer soll sich zurücklegen, gruseln, lachen und genießen“, so Jens Benner, der auch Regie führt. Seine Frau Kristina sorgt als Souffleuse zum wiederholten Mal dafür, dass niemand ungewollt sprachlos auf der Bühne steht. Für die richtige Atmosphäre werden Szenen mit düsterer Musik und schaurigen Geräuschen untermalt.

Die Großfamilie Henk wird gespielt von Stephanie Werner als Octavia Henk, Christine Scholtz als Henrietta Henk, Stephan Bäumer und Markus Klappert in der Rolle des Augustus Henk zu sehen, Simone Siebel und Ingrid Bradu als Athene Henk und Andrea Quarg als Fabia Henk.

Die übrigen Charaktere werden verkörpert durch Jens Clewing (Vernon Previtt), Fenja Leiendecker (Edna Honeywell), Jens Benner (Mortimer Crayle), Silke Junge-Unbehauen (Zoe Mapleton) und Patrick Kruse (Larry Lewis). Um die Bühnentechnik kümmert sich Daniel Weier.

Wer nun die mordlustige Familie Henk kennenlernen und das Ende der Geschichte erfahren möchte, hat am Wochenende Gelegenheit dazu:

Am heutigen Samstag, 4. Februar, 20 Uhr, und am Sonntag, 5. Februar, 17 Uhr, wird das Stück im Sängerheim der Liedertafel in Freudenberg aufgeführt. Weitere Vorführungen finden bis einschließlich 4. März jeden Samstag und Sonntag statt. Karten können online unter www.fleckerwintertheater.de vorbestellt werden und an der Abendkasse abgeholt, oder direkt vor Ort gekauft werden.

Der Zuschauer soll sich zurücklegen, gruseln, lachen und genießen!

Jens Benner

Regisseur und Vereinsvorsitzender

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