Und wenn in Harbach eine Höhenrettung nötig wäre?
Von Rainer Schmitt SZ 08.10.2024
HARBACH.
Eine Drehleiter ist etwas Unverzichtbares. Dem Spezialauto können jedoch Bäume, die die Zufahrt versperren, oder ein steiles Gelände am Einsatzort Grenzen aufzeigen. Also muss auf eine andere Weise von den Feuerwehrleuten Hilfe geleistet werden.
Wie das geht, hat der Löschzug Harbach bei seiner Abschlussübung an der Grillhütte mit einem bewährten Mittel exemplarisch demonstriert. Ein weiterer Fokus lag bei der Übung auf der Wasserversorgung – denn es muss eine Wegstrecke von 350 Metern mit 40 Höhenmetern überwunden werden.
Für die Übung wird angenommen, dass die Grillhütte brennt. Eine Person ist im Gebäude, eine weitere bewusstlos auf dem Dach.
Um die Hütte stehen Bäume. Eine Drehleiter kann, wenn sie überhaupt bis dahin kommt, nicht sicher aufgestellt werden. Was in so einem Fall zu tun ist, führen die 32 Feuerwehrleute, darunter vier Frauen, vor. Wehrführer Rudolf Jung kommentierte für die Schaulustigen die von Maximilian Jung und Fabian Jung ausgetüftelte Übung. Über eine zweiteilige Steckleiter klettern zwei Wehrleute auf das Dach, um sich um die bewusstlose Person zu kümmern. Ihre Kameraden setzen vier Steckleiterteile zusammen. Ans Dach angelehnt, entsteht so eine flache Rampe, über die die bewusstlose Person – ein Dummy – im Schleifkorb abgeseilt und in die Obhut der DRK-Bereitschaft Niederfischbach übergeben wird. Weiterer Schwerpunkt ist die Wasserversorgung. Vom Hydranten unterhalb des Bürgerhauses geht es vorbei an der Kirche, steil hoch an die Hütte. „Nach 100 Metern haben wir eine Entnahmepumpe eingesetzt“, erklärt Jung.
Im Vorfeld habe man berechnet, dass bei dem Wasserdruck am Hydranten das eine Gerät ausreichen sollte. Hat es das auch? „Unsere Berechnungen haben funktioniert“, stellt Jung fest. Bei der Wehr ist auch ein Elf-Kubikmeter-Faltbehälter stationiert, der im Ernstfall im Pendelverkehr von Tanklöschfahrzeugen befüllt wird.
Die Manöverkritik fiel positiv aus. Anna Neuhof, Beigeordnete der Verbandsgemeinde, stellte heraus, dass Mitglieder des Verbandsgemeinderats bzw. der Feuerwehrfachkommission bei einer solchen Übung etwas lernen könnten. Sie betonte, dass man sich immer bewusst machen müsse, dass die Frauen und Männer alles ehrenamtlich leisten.
Wehrleiter Ralf Rötter, der mit seinem Stellvertreter Thomas Wickler die Übung beobachtet hat, attestierte den Verantwortlichen, dass hier immer ein anspruchsvolles Szenario mit kniffligen Aufgaben, wie eben die Rettung vom Dach, gezeigt wird.
Ortsbeigeordnete Sonja Zart merkte als Einwohnerin und Nachbarin am Gerätehaus, die vielleicht einmal die Hilfe der Wehr benötige, an: „Bei den Jungs und Mädels bist du gut aufgehoben, die wissen, was sie tun.“
Befördert wurden Ursula Tasser zur Hauptfeuerwehrfrau, Fabian Jung und Philipp Jung zum Löschmeister.
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